Tantra und Tabus

Was ist ein Tabu?

„Worüber zu sprechen sich aufgrund des gesellschaftlichen oder moralischen Anstands nicht ziemt: Ein Tabuthema. Ein Thema, das nicht berührt, kritisiert oder in Frage gestellt werden darf. Ein System religiöser Verbote, das sich auf das bezieht, was als heilig oder unrein gilt. Worüber man aus Angst oder Bescheidenheit schweigt. Beispiel: Sexuelle Tabus.“

Lange Zeit auf ihren fortpflanzungsbezogenen Charakter beschränkt, war und ist die Sexualität zum Vergnügen immer noch ein Tabu. Über einen längeren Zeitraum hinweg waren in den meisten zeitgenössischen Gesellschaften spezifische Verbote der menschlichen Sexualität, wie z. B. Inzest, konstant. Heutzutage sind sexuelle Praktiken, die seit Menschengedenken weit verbreitet sind, trotz der Überbelichtung durch die Pornographie immer noch Tabuthemen. In jüngster Zeit ist mit dem Aufkommen des Tantra in den westlichen Ländern eine Form der Sexualität wiedergeboren worden, die für Bewusstheit und Präsenz eintritt und gleichzeitig Grenzen und Zustimmung respektiert.

Aber auch hier gelten bestimmte Themen als unangemessen, wie Selbstliebe (Masturbation) und anale Lust. Diese Tabus werden wir in diesen zwei Sommerwochen nacheinander erkunden.

In der ersten Woche werden wir die Selbstliebe von oben nach unten durchgehen

Aus dem Prozess auszusteigen, den wir mit der – oft zwanghaften – Praxis der Masturbation immer und immer wieder wiederholen. Zu lernen, dass Masturbation nicht nur eine Flucht für alle Arten von Stress ist. Durch Orgasmus-Yoga werden wir sehen, dass Meditation und Masturbation sich gegenseitig positiv ergänzen. Wir werden auch sehen, dass Selbstvergnügen eine wunderbare Möglichkeit ist, uns mit Lebensenergie aufzuladen, unser Immunsystem zu stärken und unser emotionales Gleichgewicht zu verbessern.

Wir werden lernen, wie unsere sexuelle Energie erzeugt, entfaltet und verteilt wird. Wir werden unsere Lustkarte und unsere Vorstellung vom Orgasmus neu definieren. Wie Männer intensive Orgasmen haben können, ohne unbedingt ejakulieren zu müssen, und wie sie multiorgasmisch werden können, und wie Frauen die tiefe Lust des ganzen Körpers auch anders als durch eine schnelle Stimulation der Klitoris erfahren können.

In der zweiten Woche lernen wir alles über anale Lust

Dies ist ein heikles Thema, an das wir uns sehr langsam und behutsam herantasten werden. Viele Frauen fühlen sich von dieser Praxis angezogen, scheuen aber davor zurück, weil sie oft Angst vor der Plötzlichkeit der Männer haben. Auch schwule Männer können ähnliche Befürchtungen haben. Heterosexuelle Männer hingegen fühlen sich insgeheim oft auch davon angezogen, aber ihr Männerbild ist in Frage gestellt und sie müssen sich damit auseinandersetzen, bevor sie sich in der Position des Empfängers von analen „Vorteilen“ wiederfinden.

Wie in der ersten Woche werden wir all diese Vorurteile in Frage stellen und sehen, dass die Analregion nicht nur die Quelle eines unvergleichlich süßen Vergnügens sein kann, sondern auch von Orgasmen von einer Intensität und Dauer, die mit genitalen Orgasmen nicht zu vergleichen sind.

Selbstvergnügen

Termine: 7. bis 13. August 2022
Publikum: Alle Stufen
Voraussetzungen: Sich mit Nacktheit wohlfühlen.

Happy Ass

Termine: 14. bis 20. August 2022
Teilnehmer: Publikum: Alle Stufen
Voraussetzungen: Sich damit wohlfühlen, den gleichgeschlechtlichen Partner zu berühren und von ihm berührt zu werden.